Sonntag, 19. Mai 2013

5 Fragen an Ingrid J. Poljak


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Ingrid J. Poljak lebt in Wien, wo sie Architektur studierte und über 30 Jahre als Bau- und Projektleiterin arbeitete. Nebenberuflich arbeitete sie als Grafikerin. "Bildermord" ist ihr erster Roman. Die Autorin hat eine eigene Homepage.


1) Wann entstand bei Ihnen der Wunsch, Schriftsteller zu werden?

Eigentlich in Ermangelung guter Jugendbücher in meiner Frühpubertät in den 50er Jahren. Als ich dreizehn Jahre alt war, fand ich auf einem Dachboden eine an den Rändern abgestoßene, aus der Vorkriegszeit stammende Paperback-Ausgabe des Romans "Der Geisterseher" von Friedrich Schiller in der Überarbeitung von Hanns Heinz Ewers. Dieser, hauptsächlich in altmodischer Briefform geschriebene Roman wurde mein Kultbuch. So sehr, dass es meine Mutter in schwarzem Leinen mit Golddruck neu binden ließ. Um 100 Schilling, das war damals für uns viel Geld. Statt weiterhin nach Büchern zu suchen, die mir gefallen hätten, begann ich selber, hauptsächlich in der Schule unter der Bank, Romane zu schreiben, in karierte A5-Hefte, alle fünf Millimeter eine Zeile. Ich bin trotzdem nicht Schriftstellerin geworden, aber ich habe in meiner Freizeit immer wieder Romane zu schreiben begonnen, und habe viele dieser Fragmente in mein Pensionsalter herüber retten können. Jetzt versuche ich, all diese Geschichten aufzuarbeiten bzw. die Themen und Ideen in neue Inhalte und Formen zu bringen.

2) Haben Sie Lieblingsautoren? Literarische Vorbilder?

Von den Klassikern Shakespeare, ETA Hoffmann, Dostojewskij.
Von den "modernen" Schriftstellern Friedrich Dürrenmatt, Patricia Highsmith, Minette Walters, Umberto Eco, um nur die Wichtigsten zu nennen.

3) Welche Bücher lesen Sie zur Zeit?

"Die Süße des Lebens" von Paulus Hochgatterer und einige Fachbücher über Psychologie und Psychoanalyse.  

4) Wie sind Sie auf die Idee zu dem Roman "Bildermord" gekommen und wie haben Sie ihn entwickelt?

Ursprünglich war es eine Kurzgeschichte über einen Comiczeichner, der ein Eifersuchtsattentat begeht, weil seine für ihn Modell stehende Ehefrau (als Comicfigur) auch von anderen Männern verehrt wird und er glaubt, dass sie ihn betrügt. Der Roman ist praktisch die Fortsetzung dieser Geschichte und hat sich eigentlich von selbst entwickelt. Der Protagonist hat mit Hilfe eines Freundes inzwischen eine zweite Karriere begonnen. Das Thema waren "Täuschung und Enttäuschung", und dazu haben "Hoffmanns Erzählungen" einen passenden Hintergrund abgegeben. Der Schauplatz Salzburg hat sich ergeben, weil ich dort das Festspielhaus und die Bühnentechnik am besten kenne bzw. die Möglichkeit hatte, gründlich zu recherchieren. Außerdem ist Salzburg meine Lieblingsstadt.

5) Welchen Rat würden Sie jemanden geben, der mit dem Schreiben beginnt?

 Einer Idee treu zu bleiben und dann Geduld, Geduld, Geduld.


Herzlichen Dank an Ingrid Poljak für die Beantwortung meiner Fragen.






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